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25.3.2022

Ukraine - Krieg: Was Europa erwartet


Gallup International Umfrage in 24 EU Ländern - Hauptsorge: Inflation, Weltkrieg, Energieversorgung und Nuklearwaffen - Knappe Mehrheit für Erhöhung der Verteidigungsausgaben - Hohe Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen


(25.3.2022) Die Hauptsorge der EU Bürger in Zusammenhang mit dem Ukraine - Krieg gilt Inflation, Energieversorgung, der Gefahr eines Weltkrieges sowie dem möglichen Einsatz von Nuklearwaffen. Eine Mehrheit tritt für höhere Verteidigungsausgaben ein. Erneuerbare Energie wird zum Hoffnungsanker gegen die Abhängigkeit von Russland. Die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen ist groß, aber nicht uneingeschränkt. Das sind die Ergebnisse der ersten EU weiten Gallup Umfrage zu den Folgen des Ukraine - Krieges. In der repräsentativen Erhebung  wurden vom 7. bis 23. März 2022 23.000 Personen in 24 EU Ländern befragt.

Über 80 Prozent der Befragten fürchten Preiserhöhungen und Inflation, rund drei Viertel der EU Bürger machen sich Sorgen um die Gefahr einer Involvierung Europas in den Ukraine - Konflikt, eines Weltkrieges und des Einsatzes nuklearer Waffen. 70 Prozent haben Angst vor einer  Beeinträchtigung der Energieversorgung, 66 Prozent vor schädlichen Folgen der Sanktionen für die eigene Wirtschaft.

Die Wertschätzung für die EU als integrierende Kraft auf dem Kontinent ist groß: Fast zwei Drittel der Befragten sehen großen Zusammenhalt zwischen den EU Staaten. Am stärksten ist diese Haltung in Schweden, Portugal, Finnland, Dänemark und Irland, am geringsten in Ungarn, Tschechien, Griechenland und Bulgarien.

Auch die Haltung zu den Sanktionen wurde erhoben: 42 Prozent der EU Bürger sind der Meinung, daß die gegen Russland verhängten Sanktionen angemessen sind, 43 Prozent sprechen sich für eine Verschärfung aus, 15 Prozent finden, dass diese bereits zu weit gehen.

Am stärksten ist das Ja zu einer Verschärfung der Sanktionen in Litauen, Polen und Finnland. Über ein Drittel der Bulgaren, Slowaken und Griechen bewertet die Sanktionen hingegen bereits jetzt als zu weitgehend.

Die Energieabhängigkeit von Russland läßt in ganz Europa die Alarmglocken läuten, am lautesten in Österreich, Deutschland, Ungarn, Italien und der Slowakei. Der Ersatz russischer Energielieferungen durch erneuerbare Energie findet - ohne freilich auf die technischen und zeitlichen Umstände Bezug zu nehmen - ungeteilte Zustimmung.

Im EU weiten Durchschnitt ist jeder zweite Bürger dafür, die Ukraine in die EU aufzunehmen. Am ausgeprägtesten ist diese Haltung in Polen, Estland, Litauen sowie auf der Iberischen Halbinsel und in Irland. In Zentraleuropa - also Österreich, der Slowakei und Ungarn - sowie in Griechenland sind die Bürger bezüglich einer Aufnahme der Ukraine in die Europäische Gemeinschaft wesentlich skeptischer.

Im EU Schnitt spricht sich eine überwältigende Mehrheit der Befragten (78 Prozent) für eine aktivere Rolle der EU in der Welt aus. Diese Haltung ist in Polen, Litauen und auf der Iberischen Halbinsel am stärksten, in Österreich und Dänemark am schwächsten ausgeprägt.

Mehr als die Hälfte EU Europäer ist für den Aufbau einer europäischen Armee und die Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Am massivsten ist die Zustimmung hiezu auf der Iberischen Halbinsel, in Belgien, Polen, Litauen und Rumänien, am schwächsten in den neutralen Ländern Finnland, Irland und Österreich sowie in Schweden.

Nur 45 Prozent der EU Europäer bewerten Ausrüstung und Einsatzfähigkeit der Armee ihres Landes als gut oder sehr gut. Am stärksten sind sich die Bürger militärischer Schwächen in Österreich, Deutschland, Kroatien, der Slowakei sowie auch Irland und Bulgarien bewußt.

In der Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen sind sich die Europäer weitgehend einig: 50 Prozent sind für die unbegrenzte, 44 Prozent für eine zahlenmäßig begrenzte Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge in ihrem Land.

Wie werden die Großmächte vor dem Hintergrund des Ukraine- Krieges wahrgenommen? Auch dazu hat Gallup International die Menschen in Europa befragt. Ergebnis: 63 Prozent sehen die EU derzeit als gewichtigsten Stabilitätsfaktor der Weltordnung. Nur 38 Prozent gestehen diese Bewertung den USA zu. Lediglich 12 Prozent sehen China in dieser Rolle. Russland wird als destabiliserende Macht wahrgenommen.

 

 

Repräsentative Umfrage der Gallup International Association mit 23.004 Befragten in 24 EU Ländern. Befragungszeitraum 7. bis 23. März 2022, Methode: Computerunterstützte Web Interviews, Alter 18 +

 

 

Rückfragehinweis:

Michael Nitsche,
Geschäftsführer, Österreichisches Gallup Institut,
Lobkowitzplatz 1010 Wien
m.nitsche@gallup.at
Tel. +431 470 47 24-10
Mobil: 0664 123 0060

 

Dies ist eine unabhängige europäische Meinungsumfrage der GALLUP INTERNATIONAL ASSOCIATION in der Schweiz.
 
Die Gallup International Association und ihre Mitglieder sind nicht mit der Gallup Inc. mit Sitz in Washington D.C. verbunden, die nicht mehr Mitglied der Gallup International Association ist.
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